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Kritik an Cup-Final-Übertragung! So reagiert ORF-Regisseur

ORF-Regisseur Michael Kögler setzte bei der Übertragung des ÖFB-Cup-Finales auf eine neue Kameraperspektive. Nach 25 Minuten wurde das Experiment abgeblasen.

Kritik an Cup-Final-Übertragung! So reagiert ORF-Regisseur Foto: © GEPA

Während für die Fans vor Ort die tolle Atmosphäre des ÖFB-Cup-Finales in Erinnerung bleiben wird, sorgte bei den Zusehern vor den TV-Bildschirmen die Kameraführung für reichlich Kopfschütteln.

Der ORF wollte mit einer dynamischen Kamera für eine Innovation sorgen, doch dieser Schuss ging nach hinten los.

Mit einer sogenannten Camcat sollte die Kamera immer auf Ballhöhe sein und für eine völlig neue Sichtweise des Fußballspiels sorgen. Jedoch machte die Distanz, aus der gefilmt wurde, ein Erkennen des Spielgeschehens sehr schwierig.

Neue Kamera "eine Innovation"

Schnell machte sich in den sozialen Medien Unmut darüber breit. Die ORF-Zuseher waren sichtlich irritiert und klagten scherzhaft über Schwindelgefühle. So wurde nach 30 Minuten das Projekt gestoppt.

TV-Übertragung des Cup-Finales: Reaktionen aus dem Netz >>>

Mitverantwortlich für das Experiment war ORF-Starregisseur Michael Kögler, der viel von der neuen Kameraperspektive hält. "Das ist eine Innovation", erklärt der Regisseur im "Kurier".

Die neue Kamera werde per Joystick bedient und soll bahnbrechende Perspektiven bieten, so Kögler: "Das verwendet man sonst bei der Formel 1 in der Boxengasse. Wir haben uns die Computerspiele zum Vorbild genommen. Aus diesem Blickwinkel hast du die Möglichkeit, immer den optimalen Sitzplatz zu haben."

"Die Reaktionen haben uns derschlagen!"

Allerdings habe Kögler auch geahnt, dass die Kamera vielleicht nicht bei allen gut ankommen könnte, deshalb behielt man die Reaktionen aus dem Netz im Auge.

"Nach 25 Minuten habe ich es geändert, weil uns die Reaktionen derschlagen haben", so Kögler.

"Es war klar, dass sich die Leute aufregen und irritiert sind. Dann haben wir es eben konservativ gespielt. Wir waren darauf vorbereitet. Bevor nur über das geredet wird und nicht über das Match, ändern wir es eben", erklärt der ORF-Regisseur weiter.

Weitere Projekte geplant

Dennoch wollte der Regisseur die Kritik nicht überbewerten. Kögler meinte, dass die Zukunft in solche Übertragungen liegen werde. Er habe bereits jetzt schon die nächsten Ideen in petto. So wird er bei den Olympischen Spielen in Paris im Einsatz sein, um die Bewerbe im 3x3-Basketball und Breakdance perfekt in Szene zu setzen.

Von Rückschlägen wolle er sich nicht beeinträchtigen lassen: "Ich erinnere nur daran, wie sich die Leute bei den ersten Drohnen-Aufnahmen beschwert haben. Da hat's geheißen, dass das keiner braucht. Aber es war definitiv einen Versuch wert. Dass man dafür Schläge kriegen kann, war klar."


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